Das Wesen
Der Charakter der verschiedenen Hunderassen ist von ihrem Gebrauchszweck geprägt. Das gilt für die Schutz- und Wachhunde genauso wie für Hüte- oder Jagdhunde. Es gilt ebenso für die Zwergspaniels: seit Jahrhunderten wurden sie von ihren Besitzern gehalten als Gefährten, Spielkameraden und Seelentröster oder einfach nur, um die Einsamkeit zu vertreiben und einen Ansprechpartner zu haben. Die unbewusste Selektion durch diese Art der Hundehaltung hat dazu geführt, dass die freundlichsten, lustigsten, einfühlsamsten, am leichtesten zu erziehenden Hündchen behalten wurden.
Durch das jahrhundertelange enge Zusammenleben mit Menschen über ungezählte Generationen wurde der Charakter der kleinen Wohnungshunde geprägt und hat sich bis heute erhalten: sie leben eigentlich nur für ihre Menschen und weichen nicht von ihrer Seite, sind unglücklich, wenn sie stundenlang allein bleiben müssen, aber auch selig, wenn der menschliche Partner Zeit für sie hat. Ihre Verspieltheit, Fröhlichkeit und Einfühlsamkeit für die Stimmung des geliebten Menschen machen sie zu idealen Wohngefährten in unserer wenig sensiblen, hektischen und manchmal lieblosen Welt.
Anpassungsfähig und vital
Aus der Herkunft und dem Wesen ergibt sich, dass Papillons ideale Familienhunde sind. Sie spielen gern, auch mit Kindern, sofern diese nicht grob sind (Kleinkinder können ihre Kräfte oft nicht dosieren und greifen grob zu, was die empfindsamen Zwergspaniel nicht mögen). Sie vertragen sich gut mit andern Haustieren und spielen mit ihnen.
Körperlich sind diese kleinen Hunde recht robust. Sie sind anpassungsfähig fast an jedes Klima. Vor allem mögen sie auch gern die Wärme des Sommers und fühlen sich wohl bei Temperaturen, die uns Mitteleuropäer schon ins Schwitzen bringen. Auch der Winter hierzulande schadet ihnen nicht. Das Haarkleid ist zwar nicht gerade ein guter Wetterschutz bei Regen, aber trockene Kälte vertragen sie ohne weiteres, solange sie in Bewegung sind.
Negative Eigenschaften
Alle Spaniels waren stets vielseitig verwendbare Jagdhunde und auch die Papillons können das nicht ganz verbergen: jedes Lebewesen, das sich in Feld und Wald bewegt, interessiert sie. So verfolgen sie Katzen, Vögel, Enten, Kaninchen oder Eichhörnchen und sind dabei erstaunlich flink. Nicht selten wird eine unvorsichtige Maus ihr Opfer. Sie jagen nur mit den Augen, d.h. sobald die Katze oder das Eichhörnchen aus dem Blickfeld verschwindet, ist das Interesse erloschen und man kann den kleinen Jäger zurückrufen. Dass sie Witterung aufnehmen und mit der Nase auf der Spur jagen, kommt praktisch nicht vor.
Es sind geistig und körperlich bewegliche, aktive Kleinhunde. Langeweile passt nicht zu ihnen und sie eignen sich daher nicht für Zwingerhaltung oder für Hundehalter, die täglich mehr als 3-4 Stunden abwesend sind.