Der Papillon braucht mindestens eine Bezugsperson, oder wenn diese oft abwesend ist, einen andern Hund oder eine Katze als Partner. Eine so soziale Rasse wie den Papillon kann man nicht regelmässig sich selbst überlassen. Das Schmetterlingshündchen ist darauf angewiesen, dass man Zeit für es hat. Sein liebebedürftiges, aber auch liebevolles Wesen bedingt, dass man wirklich mit ihm lebt und ihm ein Plätzchen als vierbeiniges Familienmitglied einräumt. Der Papillon ist aber kein Tyrann, er passt sich dem Menschen an und ist nicht egoistisch. Manche Papillons begleiten ihre Besitzer zur Arbeit, z.B. im Büro, und sind dabei so angepasst, dass niemand die Anwesenheit des Hundes bemerkt.
Die Rasse ist hochintelligent und sehr lernfähig, nicht nur im jugendlichen Alter, auch später noch. Erfahrene Ausbilder von Gebrauchshunden stellen beim Umgang mit Papillons immer wieder fest, wie leicht diese Zwerge begreifen, was von ihnen verlangt wird, dass sie Situationen verstehen und dazulernen, ohne dass man viel mit ihnen üben muss. Was sie gelernt haben, behalten sie gut in Erinnerung.
Zum Papillon gehört eine gewisse Sensibilität, die ihn, wenn er einmal erwachsen ist, wissen oder ahnen lässt, wie es seinen geliebten Menschen zumute ist. Vieles dürfte auf die gute Beobachtungsgabe der kleinen Hunde zurückgehen, aber zahlreiche Besitzer haben die Erfahrung gemacht, dass der Papillon zuweilen Zugang zum Denken und Fühlen seiner Bezugspersonen hat und entsprechend reagiert, ohne dass man erklären kann, wie dieser "direkte Draht" zustande kommt. Diese rassetypische Einfühlsamkeit und das Wissen, dass man sich gegenseitig ohne Worte versteht, ist ein wunderbares Erlebnis.
Bedingung dafür ist, dass er als Welpe beim Züchter viel Zuwendung empfangen hat und dann als Junghund in liebevolle Hände kommt, wo ihm eine abwechslungs- und erfahrungsreiche Umwelt geboten wird. In Zwingeraufzucht oder Massentierhaltung gedeiht der Papillon nicht. Wer so einen kleinen Schmetterling in sein Heim aufnehmen will, muss darauf achten, dass der Kleine in den fürs ganze Leben prägenden ersten zehn Wochen liebevoll betreut in Wohnung und Familie aufwachsen kann.